Quantentheorie und Göttlichkeit

 

Nur mit der Quantentheorie läßt sich die Existenz Gottes wissenschaftlich deuten, denn die Geheimnisse des Lebens finden sich nur in der Quantenphysik. Die Quantenphysik ist im Gegensatz zur klassischen Physik ein inneres Erleben, sie eröffnet ein neues Land mit neuen Dimensionen. Der Mitbegründer der Quantenphysik und Nobelpreisträger Werner Heisenberg forderte die Einbeziehung des Geistigen: „Man kann keine Physik machen ohne den Geist. »Dann kommen wir zu einem Weltbild, das mit unserem heutigen Weltbild nichts mehr zu tun hat, d.h. keine Physik ohne Miteinbeziehung des Geistes. « Ferner sagte er: „Der erste Trunk aus dem Becher der Wissenschaft macht atheistisch, doch auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“

Max Planck, Begründer der Quantenphysik und Nobelpreisträger, erkannte: „Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente, noch eine ewige Kraft gibt, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten, intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Reale, Wirkliche, Wahre – denn Materie bestünde, wie wir gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht – sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich allein auch nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Das aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT.“ Wir können uns jedoch kein Bild von Gott machen, da dieser transzendent und nicht von dieser materiellen Welt ist.

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts hat Joseph Ratzinger, der emeritierte und verstorbene Papst, als Theologieprofessor an der Universität Tübingen Gott mit den Quantenwellen verglichen. Diese Wellen bilden den nichtmateriellen Urgrund aller Materie. In der Theologie wird Gott als der Urgrund allen Seins betrachtet. Aus physikalischer Sicht hat alles auf dieser Welt seinen Ursprung in den Quantenwellen, also Gott. Die ursprüngliche Form der Quantenwellen können wir nie beobachten. Sobald wir dies versuchen, verwandeln sich die Wellen in tatsächliche materielle Objekte unserer Welt. Die Quantenwellen, Energie und Information, sind nicht nur Möglichkeitswellen, sondern auch Wahrscheinlichkeitswellen. Die Quantenwellen geben eine Struktur vor, wie sich etwas materiell in unserer Welt manifestieren kann. Das Primäre unserer Welt ist also Information und nicht Materie. Alles auf unserer Welt ist vorher schon als Potential in einem transzendenten, göttlichen Bereich außerhalb unserer Welt als Information angelegt und wird materiell „in Form“ gebracht. Die Quantenwellenwelt mit ihren Wahrscheinlichkeiten und ihren Gesetzmäßigkeiten können wir als göttliche Ordnung betrachten.

Unsere bekannte Welt kann wissenschaftlich nur dann widerspruchsfrei erklärt werden, wenn wir voraussetzten, daß es für die Schaffung aller materiellen und geistigen Dinge einen geheimen Urgrund gibt, die Quantenwelten. Obwohl dieser Untergrund nichtmateriell und transzendent ist, entsteht alles aus ihm – vom kleinsten Elementtatteilchen über Atome, Menschen und Sterne bis zu den größten Galaxien. In der Theologie wird Gott als derjenige definiert, der über Raum und Zeit erhaben ist. Seine Freiheit von der Unterwerfung der Schranken von Raum und Zeit bringt man mit den Begriffen der Allgegenwart und der Ewigkeit zum Ausdruck, d.h. Gott ist in allen Dingen und allen Orten auch am Ort unseres eigenen Daseins allgegenwärtig, an allen Orten gleichzeitig präsent. Gott ist der höchste Geist. Dieser Geist ist der Ursprung aus dem alles hervorgegangen ist. Es ist der Heilige Geist, die geistige Substanz, aus der alle geistigen Formen bestehen. Der Heilige Geist ist also keine Person, sondern allgegenwärtige Energie – der unpersönliche Gott. Gott, unser aller Vater ist formgewordener Geist. Er selbst gab sich die Form aus Seinem ewigen allgegenwärtigen Strom der Liebe. Gott hat sich sozusagen personifiziert. Gott schuf himmlische Welten mit Sonnen und Planeten, geistige Naturreiche und auch geistige Kinder, lichte Engelwesen, die die reinen Himmel beleben. Gott kann nur jenen Menschen direkt führen, der sich Ihm rechtzeitig zuwendet. Die indirekte Führung Gottes über das Gesetz von Ursache und Wirkung, Saat und Ernte: Gott strahlt in unsere Seele. Doch Er kann uns nicht direkt anstrahlen, sondern Er strahlt unsere Belastungen, unsere Ursachen, an, entweder damit wir sie bereinigen oder damit sie durch Schicksalsschläge und Krankheiten bereinigt werden können, so daß uns Gott dann wieder direkt anzustrahlen vermag.

Es gibt keinen strafenden oder zornigen Gott. Wäre Gott zornig, so wäre Er unvollkommen. Erregung zeigt die Unvollkommenheit des Menschen. Und wäre Gott gekränkt, so wäre Er ein unvollkommener Gott, dann hätte Er, wie der Mensch, Sein persönliches, kleines Ich zu verteidigen. Gott ist ewige, allumfassende uneingeschränkte und all-durchströmende Liebe. Gott schaut alle Dinge vollkommen. Der Akt der kontinuierlichen Schöpfung läßt sich aus Sicht der modernen Quantenphysik nur mit einem trinitaren Ansatz aus Vater, Sohn und Heiliger Geist widerspruchsfrei erklären, wobei jeder Mensch als Sohn zu verstehen und am kontinuierlichen Schöpfungsakt beteiligt ist. Aus dem Blickwinkel der Quantenphysik haben wir damit eine gewaltige Verantwortung für das Wohl aller Lebewesen und unserer Welt. Denn durch die Mitwirkung bei der Umwandlung von Möglichkeiten in Tatsächlichkeiten ist der Mensch am Schöpfungsprozeß beteiligt und damit auch an der Entstehung von Liebe als auch von Leid. Damit könnte auch das Negative in unserer Welt erklärt werden. Durch unsere Teilnahme am Zusammenbruch der Wellenfunktionen nehmen wir sowohl Einfluß auf materielle Objekte unserer Erde als auch auf die Quantenwellen im All. Denn jedes Mal, wenn eine solche Welle kollabiert, starten wieder neue Wellen, die uns Möglichkeiten anbieten, was sich künftig alles ereignen kann. Diese neu entstehenden Möglichkeiten im All sind jedoch von den vorangegangenen Zusammenbrüchen der Quantenwellen abhängig. Erst wenn nur noch Möglichkeiten der Liebe vorhanden sind, ist das Reich Gottes verwirklicht – wie im Himmel als auch auf Erden.

Absolutes Wissen ist eine völlig nicht-intellektuelle Erfahrung der Wirklichkeit, eine Erfahrung, die in einem »meditativen« oder mystischen Zustand auftritt. Das Grundziel ist es, den denkenden Verstand zum Schweigen zu bringen und vom rationalen auf das intuitive Bewußtsein umzuschalten. Es gibt im ganzen Universum keine Zufälle. Alles vollzieht sich entweder nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung, nach dem sogenannten Karmagesetz – oder es ist Führung und Fügung durch das göttliche Gesetz der Liebe. Jesias (Jesus von Nazareth) lehrte das Karmagesetz mit den Worten: „Was du säest, wirst du ernten“. Jedes Ereignis im menschlichen Leben, jeder Vorfall, ist nur eine Wirkung auf eine ehemals von ihm gesetzte Ursache, entweder im derzeitigen Erdenleben oder in einer früheren Inkarnation. Es gibt also keine Wirkung ohne Ursache. Wird ein Erdenleben nicht zu einer geistigen Höherentwicklung genutzt, so hat der Mensch den Sinn, die Aufgabe dieser Inkarnation nicht erfüllt. Dann wurde göttliche Energie und Kraft vergeudet und der Mensch kehrt mit leeren Händen von der Erdenreise zurück. Wer Gott ablehnt, ist mit einem im Wasser schwimmenden Fisch vergleichbar, der sagen würde, wenn er es denn könnte: „Ich glaube nicht, daß es Wasser gibt“.