20.01.2024

Geleitwort von Hashwala zu diesem Band

Die geistigen Anlagen eines Menschen dienen ihm sein Leben lang über Geburt und Tod hinaus. Sie sind das Beständige und Prägende, das Stabilisierende, aber auch Erschütternde und Aufrüttelnde in einem langen Zeitzyklus geistiger Existenz, die sich in materiellen Welten formen und erkennen lernen will.
Den Menschen treiben in seiner materiellen Lebzeit viele Fragen um, da das, was ihm seine geistigen Anlagen vermitteln, nicht unmittelbar logisch oder einleuchtend erscheint. Oftmals liegt der Grund dafür darin, daß das geistige Wesen des Menschen nur zu einem sehr geringen Teil mit den materiellen Begebenheiten in Verbindung gebracht wird. Dabei ist es aber genau das, was der Mensch bestrebt sein soll, zu erkennen. Er kann lernen, die Widersprüchlichkeiten und Unwägbarkeiten des Alltags zu bestimmen und die daraus folgenden Differenzen, zur eigenen Mitte zu gelangen, durch den Wechsel von Perspektiven zu harmonisieren.
In den folgenden Schriften wird eine Reihe unterschiedlicher Perspektiven aufgezeigt, die die Menschheit im Geiste immer wieder prägte. Sie wurden seit jeher erkannt, erprobt, verworfen und vergessen, bis sie wieder Raum fanden wiedergefunden zu werden. Es ist ein Zyklus, der sich durch die innere Ordnung der Schöpfung zeigt und immer wieder Orientierung verschafft, sobald die Grundfesten erschüttert sind und verloren scheinen. Dann bricht die Zeit des Fragens und der inneren Einkehr an und das Augenmerk wird auf die eigene Grundhaltung gelegt. Dies ist die geistige Tätigkeit, die die Menschheit zu sich selbst führt.
Der Geist zeigt sich in seinem wahrhaftigen Wesen, indem er lange gesuchte Antworten freigibt, damit sie dem Menschen und seiner Seele zur Nahrung und Heilung dienen können.

Hashwala

 

04.01.2020

Vorboten der göttlichen Liebe

Nutze meine Augen, um deine Welt zu schauen, welch reichen Schatz sie Dir zu Füßen legt. Sie läßt Dich eine Kreativität ausüben, die kaum vergleichbar mit anderen Worten ist. Was dein Handeln kreativ anmuten läßt, ist das, was dein Geist Dir in dein Selbst gepflanzt hat. Es ist die Fähigkeit, aus einem scheinbar widrigen Gedanken heraus eine Handlung abzuleiten, die einen gemeinnützigen Zweck verfolgt und damit offenkundigen Fehlern oder Problemen, die der Mensch erkannt hat, Lösungen gegenüberzustellen.
Menschen dieser Zeit sind in einen Zyklus hineingeboren, der vielerlei Ungleichgewichte mit sich bringt. Die Zeiten sind bewegt, sagt man. Und das ist im energetischen Sinn auch wörtlich zu nehmen. Diesem Zustand kann man mit Furcht und Sorge begegnen, da doch niemals klar ist, welche Folgen sich aus dieser Bewegtheit ergeben. Doch es ist genauso möglich, die Bewegung und Geschwindigkeit der Zeiten zu nutzen, um seine Gedanken voller Kraft auf diese Reise zu schicken, die sich ohnehin ereignet. Die Kreativität ist ein Zeichen oder Vorbote der göttlichen Liebe, da sie die Wege dorthin ebnet und freilegt. Mit den Frequenzen, die kreatives Handeln hervorbringen, werden immense Kräfte frei. Sie reinigen und fokussieren bestimmte Gedanken und vor allem Zielvorstellungen. Jeder, der kreative Arbeit vollbringt, wird dies bestätigen können.
Die Kunst bei der kreativen Arbeit liegt aber auch in dessen maßvollem Einsatz der Mittel. Und so ist bei jeder noch so rasanten oder kühnen Idee wiederum der ursprüngliche Gedanke herauszuarbeiten, der zu einem maßvollen Handeln führt.

Diese Form des Denkens hat etwas mit der Demut zu tun, die jedem Geist innewohnt, jedoch allzu oft bei Seite geschoben wird, um scheinbar schneller an ein Ziel zu gelangen. Der Geist hält Wache über das ausgewogene Verhältnis zwischen diesen beiden Energien – Kreativität und Demut. Schaltet ihr den Geist bei einer Entscheidung ab – und sei sie auch noch so unbedeutend – wird das Ergebnis nie der geistigen Bestimmung eures Selbst entsprechen. Damit versandet der Weg hin zur Liebe Gottes mehr und mehr, der Weg also, der für jeden Geist den wichtigsten Pfad darstellt.
In diesem Sinne werden sich die Vorboten bemerkbar machen, jedoch immer auf eine sanfte und leise Weise. Doch unterschätzt ihre Wirkungskraft nicht zu eurem eigenen Wohle. Sie mögen euch Wegweiser in einer bewegten Zeit sein.

Ich danke für die heutige Niederschrift.

Hashwala

 

14.01.2020

Die geistige Zuwendung

Laß mich Dir die Hände reichen, mein liebes Kind. Voller Erwartungen und Neugier zeigen sie sich Dir, doch ohne Zwang und Gehorsam. Deine innere Stimme soll sich nie als Appell oder Pflichtruf einprägen. Das, was Dich antreibt und motiviert, möge allein aus dem tiefen Gefühl der Freiheit und Liebe heraus geboren sein. Dein Geist bewahrt dieses Gefühl sorgfältig in seinem Bewußtseinsstrom auf, damit Du es jederzeit nutzen kannst. Bedenke, daß deine Fähigkeiten eine Gabe sind, die Dir dienen. So hat es dein Geist bestimmt. Lerne nur immer weiter, Dich ihm zuzuwenden.
Es wird in deinem Leben, in deiner Zeit, einige Menschenbegegnungen geben, die diese Arbeit nicht verstehen werden. Die Menschen, die Du antreffen wirst, werden Dich ungläubig ansehen und nicht einmal Fragen stellen können, weil sie verlernten, wonach sie fragen sollten. Und doch blicken sie Dir in die Augen und werden eine Antwort sehen, die sie niemals hätten erwarten können. Begegne ihnen unvoreingenommen und mit dem Blick deines Geistes zuerst. Er ist rein und klar und besitzt eine gewisse Anziehungskraft ohne Forderung. Wenn Du diesen Blick anbietest, nämlich in dein Inneres zu schauen, wirst Du allein mit dieser Geste vielen Menschen Kraft schenken können. Lerne weiter, daß der Dank in ihren Augen lesbar ist. Und diesen nimm in Dich auf, um Dich selbst wieder zu stärken. Es wird in deinem Leben, in deiner Zeit, auch immer wieder Phasen geben, die Dir turbulent erscheinen. Ja, eine ganze Gesellschaftsordnung wird neu definiert werden, wenn nicht gar die gesamte Zivilisation davon betroffen sein wird. Die daraus folgende Orientierungslosigkeit wird sich in sehr unschönen Szenarien abspielen. Doch wird die Mehrheit der Menschen machtlos und kampflos diesen Begebenheiten gegenüberstehen. Sei deshalb unbeirrt, auch wenn Du nahe einer Kraftlosigkeit sein wirst. Versuche, die Dinge zu verstehen und verurteile nicht, auch wenn es berechtigt wäre. In Dir ruht ein viel größerer Schatz, als Du im Moment wahrnimmst. Vertraue darauf. Es ist die Geborgenheit und der göttliche Friede, der durch die göttliche Liebe gegeben wird. Du wirst ihn für Dich finden und dann wirst Du ihn weitertragen, wo auch immer deine Wege Dich noch hinführen werden.
Sei unbesorgt ob deiner irdischen Arbeiten. Sie sind derzeit wichtig und von hoher Anerkennung geprägt. Und sie werden Dir nützlich sein auf den noch folgenden Etappen. Vergiß nicht, woher Du kommst, sowohl geistig als auch irdisch in diesem Leben! Sei diesen Wurzeln treu nach deinen Möglichkeiten und Mitteln.
Und wenn die Zeit gekommen ist, daß deine Wurzeln an anderer Stelle weiterwachsen und austreiben, so sei voller Freude und Neugier. Du kannst nur wachsen.

Ich danke Dir für diese Niederschrift.

Hashwala

18.01.2020

 

Über die friedvolle Absicht

Mein liebes Kind, ich grüße Dich. Sei unbeschwert in deinem Geist, während Du den Worten folgst. Ich möchte Dir heute einen weiteren Pfad der göttlichen Liebe zeigen, den ich die friedvolle Absicht nenne. Viele Menschen gibt es, die ihn suchen, doch genauso viele sind es, die ihn längst verließen, da sie auf ihm nicht das erkannten, was sie finden wollten.
Was aber kennzeichnet diesen Weg?
Menschen handeln in einer Absicht, die unterschiedliche Motivationen haben kann. Sie initiieren oder entwickeln Dinge, die ihnen Wohlbefinden, Reichtum oder Anerkennung versprechen. Oder sie tun es, um sich einer bestimmten gesellschaftlich definierten Gruppe zugehörig zu fühlen. Für den menschlichen Verstand mögen die ergriffenen Maßnahmen schlüssig sein. Es kann mit hoher körperlicher Arbeit verbunden sein, aber natürlich auch mit der Nutzung des eigenen Intellekts. Es sind wichtige und nützliche Mittel, dies zu tun, um schließlich eine gewisse Zufriedenheit im irdischen Leben zu erlangen. Dieses Bestreben ist notwendig und nützlich im irdischen Leben.
Dennoch ist diese Form des absichtsvollen Handelns nur eine Seite im Leben eines Menschengeistes. Sie ist zudem stark an den Einflüssen des Umfeldes des Menschen ausgerichtet, in dem er aufwächst. Doch was ist mit der anderen Seite? Die andere Seite des Handelns ist maßgeblich von geistigen Wesen bestimmt. Sie enthält die göttlichen Impulse, die ein Geist in sich trägt und auf dem Weg in ein irdisches Leben und während seiner Lebenszeit gestaltet. Jene Absicht ist nicht irdisch geprägt, sondern zeigt sich in einem ursprünglichen Gedanken der Schöpfung: des Friedens.
Die Absicht „des Friedens wegen“ ist eine hohe Kunst und enthält doch nur wenige einfache Muster und Prinzipien, nach denen der energetische Gehalt bemessen wird. Zum einen steckt darin das Prinzip der Freiheit, nach welchem sichergestellt wird, daß geistige Wesen ohne Gefahr und Einschränkungen koexistent und vielfältig im Schöpfungsraum entwicklungsfähig sind.
Selbst Freiheit zu empfinden, ohne dabei jemandes Freiheit einzuschränken, ist wahrlich oft eine hohe Denkarbeit. Aber genau diese Gedanken sind es, die den Geist in seiner Entwicklung fördern. Denn Selbstaufgabe oder das Weichen von einem Ort ist damit nicht gemeint. Vielmehr ist der Mangel, der bei einer gefühlten Freiheitsbegrenzung des Menschen eintritt, der Ausgangspunkt für eine geistige Aktivität, um durch kreatives Tun einen Wert zu schaffen, der eine qualitative Entwicklung für eine gesamte Situation darstellt. Damit sind keine Kürzungen im eigenen Freiheitsbegriff verbunden.
Was dadurch aber mit Sicherheit aufgegeben wird, sind bestimmte Gewohnheiten eines Menschen, die jedoch keinen allgemeinen Wert für eine geistige Gemeinschaft haben. Läßt man diese Gewohnheiten als Mensch bei seinen Überlegungen beiseite, so wird ihm rasch klar, daß es mehrere Alternativen gibt, die sowohl ähnliche Zufriedenheit fühlbar macht, als auch für einen größeren Kreis von Menschen Vorbild sein können.
Ein zweites Prinzip ist der gebende Gedanke bei der friedvollen Absicht. Da der Geist ein unerschöpfliches Maß jener Energie in sich trägt, ist er überhaupt nicht darauf angewiesen, damit zu sparen. Von diesem energetischen Muster kann er soviel in seine Welt hinaustragen, wie er nur kann. Indem er mehr gibt als er nimmt, tritt das göttliche Gesetz des Ausgleichs in Kraft und der Kelch wird von Neuem gefüllt. Auch bei diesem Prinzip ist die geistige Absicht nicht mit der irdischen zu verwechseln.
Auch, wenn eure Welt euch tagtäglich Mangel und Endlichkeit suggeriert: Nichts ist dem Geist fremder als der Gedanke an das Ende seiner Existenz. Gebt ihr ihm nur einen Gedanken seiner Hoffnung und des Friedens zurück, den er einst in euch pflanzte, so werdet ihr seine Stärke und Durchdringungskraft in allem Irdischen erblicken können.

Ich danke für diese Niederschrift.

Hashwala

 

25.01.2020

Von der Vernunft

Mein liebes Kind, ich grüße Dich. Komme mit mir und beschreite weitere Wege der göttlichen Liebe. Tugendhaft möge dein Gang dabei werden.
Man sagt, der Mensch sei ein vernunftbegabtes Wesen. Er zeichne sich also dadurch aus und mache ihn unterscheidbar von anderen Lebewesen. Und natürlich empfindet eure Spezies dieses so, wie soll es ob der Lehren und Erziehung auch anders sein. Die Vernunft hält euch an, gewisse Grenzen einzuhalten, um ein gutes Auskommen miteinander zu gewährleisten. Ihr gebt euch dabei Regeln vor, die euch helfen sollen, etwas als vernünftig oder sinnvoll einzustufen. Sie ermöglicht euch aber auch Gestaltungsspielräume zu erschaffen, die den Menschen wiederum als ein sich selbst entwickelndes Individuum definieren. Dies alles sind eher rationale Eigenschaften eines Organismus, geboren aus der biochemischen Anlage des Intellekts, der in einem irdischen Leben die aktive Steuerung des Bewußtseins übernimmt, selbst aber kein Bewußtsein aufbauen kann. Das Bewußtsein selbst wiederum kann sich nicht selbst steuern und ist auf den Intellekt angewiesen, der die Anweisung ausführen soll.
Tritt der Mensch also als Lebewesen gedanklich bewußt einmal neben sich, so erhält er wenigstens zwei Perspektiven auf sein Leben. Einmal das reaktive vernunftgeleitete, anerzogene (Vernunft) Leben, und einmal das bewußte, geistig aktiv geleitete Leben. Beide Lebensformen münden in den Verarbeitungsprozeß des Intellekts. Beide führen aber zu völlig unterschiedlichen Handlungen. Lassen wir also einmal den angelegten vernunftbegleiteten irdischen Aspekt des Lebens beiseite, so bleibt dem Geist eine unendliche Weite und Freiheit. Sie zeichnen den Geist aus.
Doch der Geist, so sehr er sich auch als Bewußtsein in eine irdische Umwelt begibt und anpassen wollte, würde keine stabile Form erhalten, um ein vernunftgeleitetes Leben zu führen. Er wäre in diesem Moment in seiner gewählten grobstofflichen Welt verloren. Das ist der Grund, weshalb er sich im irdischen Dasein einen Körper aneignet, der ihm die Verarbeitung der geistig aktiven Impulse ermöglicht. Er schafft sich dadurch einen – wenn auch begrenzten – Resonanzraum. Aber dadurch kann sich eine Form der geistigen Vernunft entfalten, die nicht nur den Menschen auszeichnet, sondern die gesamte Schöpfung charakterisiert.
Die geistige Vernunft ist das Produkt aus dem geistigen Ursprung, der Willen und Freiheit freisetzt und der intellektuellen Verarbeitung dieser Energien, die aktive Entwicklung hervorrufen. So geschieht es bei Menschen, Tieren und Pflanzen und deshalb gehört die gesamte Schöpfungswelt der Lebewesen den vernunftgeleiteten Individuen an. Sie alle haben diese Gabe, und können daher eben auch als Vernunftbegabte bezeichnet werden.

Ich danke Dir für diese Niederschrift.

Hashwala

 

01.02.2020

Von der Besessenheit

Mein liebes Kind, höre mich, wenn ich Dir weitere Wege weise, die dein Selbst schulen mögen. Du weißt, daß Du allein mit der Vernunft nicht durch dieses Leben kommst, aber Du spürst auch, daß sie ein starker Signalgeber ist, um größeren Gefahren aus dem Wege zu gehen.
Was nun den vernunftbegabten Wesen gemein ist, zeigt sich durch ein gewisses Maß an Leidenschaft für eine Sache oder auch ein Lebewesen. Es ist eine ergänzende Handlungsfolge zu einer vernunftgeleiteten Tat. Sie hat deutlichen Einfluß auf deren Qualität und Güte. Sie bewirkt ein stark anziehendes Energiemuster, welches die Motivation einer Handlung unterstützen kann. Daraus ergibt sich im Körper eine biochemische Substanz, die ihr mit Hilfe von Hormonen durch den Körper leitet und so für euer Wohlbefinden sorgen könnt. Es entsteht das Glückshormon, das eure Leidenschaft widerspiegelt.
Die Verschmelzung eures Selbst mit diesem Gefühl ist ein wichtiger Antrieb für das Überleben eurer Spezies. Weshalb sonst würde es existieren? Doch auch die Entwicklung dieser Substanz kann, wie so viele Dinge, schnell ins Gegenteil umschlagen und zwar immer dann, wenn die Leidenschaft über die Vernunft regieren oder siegen will. Dann wird aus der Leidenschaft eine Besessenheit, die noch weit mehr Ausstrahlungskraft auf den jeweiligen Körper hat, als die Leidenschaft es jemals auszuüben vermag.
Es gibt so viele Menschen, die von einer Sache besessen sind und nicht verstehen, wann sie in einen solchen Bann von einer Sache oder einem Menschen gezogen werden. Dabei ist die stetige Erhöhung der Leidenschaft nur Ausdruck eines viel tiefer verwurzelten Mangels, der sich über den Lauf des Lebens zu solch einer Kraft entwickelt hat, der sie glauben macht, diesen Mangel nie wieder verspüren zu müssen. Das ist natürlich ein Trugschluß und doch fällt es vielen Menschen so schwer, diesen aufzudecken, da sie Angst davor haben, wieder in einen Mangel hineinzugleiten.
Daran erkennst Du nun, daß es ein schmaler Grat ist, den man in Leidenschaft betritt, der aber durch zu starke Beanspruchung zum Hinabgleiten in eine Besessenheit führt. Diejenigen Menschen sollen sich deshalb in Erinnerung rufen, welcher des Mangels Auslöser es war und zurück zu ihrer Vernunftbegabtheit geführt werden. Der Mangel muß ursächlich bearbeitet werden, nicht die Besessenheit, die dem Mangel Ausdruck verlieh.

Ich danke Dir für diese Niederschrift.

Hashwala

 

08.02.2020

Über die Gelassenheit

Auf deinem Weg, mein liebes Kind, gibt es so manche Kreuzung, die Du mit Bedacht kreuzen mußt. Es sind vor allem die, welche von vielen anderen Geistern genutzt werden und eine starke Auslastung haben.
Die Schwierigkeit, sie unbeschadet zu passieren, ist weit höher als eine abgelegenere Wegquerung zu nutzen. Die letzte Möglichkeit ist aber oftmals auch weitaus umständlicher als der direkte Weg. Es gilt jedoch immer abzuwägen, welcher der geeignete Weg ist, um zu einem bestimmten Ziel zu kommen – nicht immer ist der direkte der geschicktere, nicht immer ist der Umweg der erfolgversprechendere. Die Entscheidungen beruhen doch immer auf der Art und Weise, wie sie herbeigeführt worden sind. Und dieser Gedankenlauf hat immer etwas mit Gelassenheit zu tun. Für die Gelassenheit des Geistes müssen sich Gedanken frei entfalten können.
Freiheit und Gelassenheit sind geistige Merkmale, die die Ausstrahlungskraft von Menschen maßgeblich kennzeichnen. Dabei spielen die Worte „frei“ und „lassen“ im unmittelbaren Sinne die größte Rolle, um die geistige Tugend hervorzubringen, die ihr „Güte“ nennt. Es handelt sich um eine Qualität, die durch ihre Beschaffenheit zu einem gewissen Maß Nachsicht üben läßt, ohne etwas als verloren zu glauben. Erinnere Dich an unser letztes Gespräch. Dort sprach ich über die Besessenheit und die Furcht davor, in einen bereits existenten Mangel zurückzufallen. Dieser Verlustangst etwas entgegenzusetzen, so erklärte ich Dir, ist die einzig wirksame Lösung, nicht von jemandem oder von etwas besessen zu werden. Die Gelassenheit ist die aktive Antwort zur passiven Wirkung der Besessenheit.
Gelassenheit aus geistiger Sicht bedeutet jedoch nicht, sich vom Leben treiben zu lassen, ohne Konsequenzen abgewogen zu haben. Im Gegenteil: Gelassen und frei agieren zu können, ist ein Handwerk des Geistes, das sich nur durch Übung und Tat verbessern läßt. Der gelassene Geist hat sich deshalb selber viele verschiedene Szenarien angesehen und durchdacht und jede Konsequenz eingeordnet, um sie später als Möglichkeit des Seins wahr zu machen. Anders gesagt bedeuten diese Möglichkeiten gleichsam Wahrscheinlichkeiten, die zu einem unbeschadeten Überqueren der Lebenskreuzungen führen. Wenn alle Möglichkeiten in Erwägung gezogen wurden und sich der Geist über die jeweiligen Konsequenzen klar ist, dann kann es kaum Überraschungen geben, sofern er alle umliegenden Begebenheiten kennt. Dann können die Unwägbarkeiten auch auf einer scheinbar unübersichtlichen Wegkreuzung mit vielen Passanten besser eingeordnet werden.
Der Menschengeist trachte deshalb immer nach der besonnenen Gedankenführung und nehme sich die Zeit, Gedankengänge auch abzuschließen. So kann er die Gelassenheit nutzen und dem Mangel am aktivsten begegnen.

Vielen Dank für diese Niederschrift.

Hashwala

 

15.02.2020

Die Wachsamkeit des Geistes

Erinnere Dich, Herzenstochter, wie oft dein Geist schon in wachsamer Erinnerung agierte und dein Handeln prägte. Kannst Du es benennen? Vielleicht kommen Dir einige Male bewußt in den Sinn, manch unübersichtliche Situation, zum Teil gefährlich oder lebensbedrohlich. Vielleicht ist Dir der Moment jener Erlebnisse gar nicht so deutlich in Erinnerung, doch dein Geist war und ist immer wach und wird es immer sein, wenn Du ihn bewußt wahrnimmst.
Die Einflüsse, die Dich täglich umgeben, sind Teil einer Übung, den Geist wach zu halten. Wenn alle täglichen Aufgaben gleichförmig existieren, so besteht die Gefahr, daß dein Gehirn sich allzu sehr daran gewöhnt, wie die dazugehörigen Abläufe zu absolvieren sind. Mittlerweile ist eure menschlich hervorgerufene gesellschaftliche Ordnung derart gestaltet, daß sie Gleichförmigkeit unterstützt. Es sind die alltäglichen Begebenheiten durch bestimmte festgelegte Zeiten für vielerlei Dinge. Angefangen bei den Mahlzeiten, über Arbeitszeiten, Beschäftigungsrhythmen, bis hin zu Fernsehprogrammen, Schlafzeiten und so fort.
Einige dieser Zeiten entsprechen den natürlichen Rhythmen des menschlichen Organismus, so seine Leistungsfähigkeit zur Arbeit oder auch die Ruhepausen. Allerdings orientieren sie sich nicht an den Konventionen gesellschaftlicher Bestimmungen, sondern an den natürlichen Begebenheiten und Zyklen eurer Umwelt.
Es sind die Tages- und Nachtzeiten, ggf. auch die Jahreszeiten, der Mondlauf gehört auch dazu. Wann immer es einem Menschen möglich ist, sollte er sich auf diese natürlichen Zyklen und Phasen besinnen und die künstlich hervorgebrachten Zeiteinteilungen ignorieren. Denn sie behindern den Geist in seiner Wachsamkeit. Seine Aktivität ist am klarsten wahrnehmbar, wenn der Mensch sich nicht durch solcherlei unnatürliche Störungen ablenken läßt, d.h., Geist ist immer wach, wird aber auch in Mitleidenschaft gezogen. Er verstummt, wenn allzu viele Gewichte oder Überforderungen auf den Menschen einströmen. Das bedeutet jedoch nicht, daß Geist jemals verloren ist. Er ist immer da und flexibel. Er löst sich direkt aus seiner apathischen Situation, sobald der Mensch ihn läßt. Eure Zeit ist voll von Gleichförmigkeiten, da es für die heutige führende Riege, der sogenannten politischen Elite, bequemer und einfacher ist, Kontrolle auszuüben. Doch diese Zeiten werden sich ändern, mehr und mehr Menschen werden sich besinnen und die politischen Instrumente wie Funk und Fernsehen werden dabei eine bedeutende Rolle spielen.
Der Mensch sollte sich dann seiner gleichförmigen Erziehung bewußt sein und nicht verzagen, wenn vermeintlich die Vorgaben fehlen. Er braucht diese nicht für sein Leben, sondern sollte nur seine Verbundenheit als Geist mit den Energien des gesamtschöpferischen Bewußtseins wachrufen. Dieser Akt ist der einzige, der die geistige Orientierung für den Menschen hervorbringt.

Ich danke Dir für diese Niederschrift.

Hashwala

 

22.02.2020

Den Geist gelehrsam formen

Mein liebes Kind, ich möchte heute noch einen Aspekt zur geistigen Ausformung im Menschen ergänzen, der mit seiner Wachsamkeit in Zusammenhang steht.
Es wird Dir schon aufgefallen sein, daß es Menschen gibt, die auf andere Menschen wirken und zwar in Form einer in sich ruhenden und weisen Absicht, ohne den anderen Geist von sich überzeugen zu wollen. Einem wachsamen Geist fällt diese Art und Weise in einem Gespräch oder einer Handlung zumeist als ungewöhnlich oder unnahbar auf. Der Grund dafür liegt darin, daß jener Geist keinen unmittelbaren Einfluß auf den empfangenden Geist ausübt, da er zunächst sich selbst dient. Er äußert Worte oder unternimmt Handlungen, die aus seinem Geist hervorgebracht werden und am ehesten einem Zwiegespräch gleichkommen. Es ist der Vortrag eines Gelehrten, den der Mensch jedoch selbst geformt hat, indem er ihn über lange Zeiträume und unzählige Lebenszyklen hinweg mit allen notwendigen Dingen konfrontierte, die seiner Ausformung dienlich sind. Allein die Erlebnisse zu durchleben, ist jedoch nicht der Weg, der den Geist alleinig formt.
Auch wenn auf einen Menschen noch so viele schlimme Ereignisse oder hauptsächlich glückliche Stunden in einem Leben warten, so ist dies nur eine Möglichkeit von vielen Lebensmustern. Doch was soll der Mensch damit anfangen?
Der Mensch besinne sich, daß nicht der Verstand ihn leitet, sondern der Geist. Doch der Verstand ist der Vermittler dieses Zusammenhanges und wird gebraucht, um die Auswirkungen eines energetischen Aktes durch Tat aufzunehmen. Das sich daraus ergebende Potential an Energiemustern, das sich daraufhin in einem grobstofflichen Körper manifestiert, ist die Nahrung des Geistes, aus dem er seine individuelle Form kreiert.
Aus den menschlich-sozialen Erfahrungen schöpft der Geist die Übermittlung der irdischen Form der göttlichen Liebe. Aus Mißgunst und Gewalt schöpft er die Erkenntnis des ewigen Kampfes der Kräfte im Universum. Er erkennt, daß sein Leben ein Wassertropfen des großen Weltenmeeres ist.
Der Mensch, dem das klar geworden ist, wird sich kaum mehr zu einer extremen Position hinreißen lassen, da er weiß, daß sein Geist die Mitte anstrebt, um ausgleichende Energien auszustrahlen. Der gelehrsame Geist ist damit geboren und wirkt durch seine Hülle hindurch als Zustand innerhalb der schöpferischen Welt – als ausgleichender und ruhevoller Pol, der die materielle Welt bereits zu Lebzeiten erobert hat, ohne sie zu besiegen.
Es ist eine hohe Kunst, diesen Weg zu gehen, doch ist er der einzige, um sich seiner Gesamtheit als Geist bewußt zu werden.

Ich danke Dir.

Hashwala

 

29.02.2020

Von den Leidenschaften der Geister

Heute möchte ich über eine weitere Sache sprechen, die den gelehrsamen Geist zu formen in der Lage ist. Es ist eine Art der Leidenschaft, die den Geist zu sehr starken Kräften verhilft, wenn er sich dieser bewußt wird. Du wirst sicher verstehen, mein liebes Kind, daß diese Art der Leidenschaft nichts mit den menschlich typischen Gelüsten nach bestimmten Dingen gemein hat. Was aber genau es mit geistiger Leidenschaft auf sich hat, will ich versuchen, Dir zu erklären.
Eine geistige Leidenschaft zeichnet sich zunächst dadurch aus, daß sie keinerlei Beeinflussung unterliegt, um sich auszubilden, d.h., es geht ihr weder ein Überfluß noch ein Mangel von Energien voraus, sondern sie ist eine Basis, die den Geist seit seiner Geburt als Muster begleitet und ihn in einem Menschenleben lebendig werden läßt.
Eine weitere Eigenschaft liegt darin, daß es den Geist in eine innere Ruhe versetzt, so er dieses Leidenschaftsmuster unter bewußten Bedingungen auslebt. Die ihm innewohnende Leidenschaft begeistert ihn also im wahrsten Wortsinn, ohne ihn von etwas abhängig zu machen.
Ein drittes Merkmal läßt die geistige Leidenschaft als solches erkennbar werden und das ist die Intensivierung nach jedem bewußten Gebrauch. Diese Art der Gefühlswelt ist also im Gegensatz zu den rein irdischen Freuden eine Liebe zu sich selbst in Verbindung mit einem Aspekt der allumfassenden Schöpfungsliebe. Diese Liebe ist der Demut gewidmet, daß das geistige Leben den Spiegel zu allem schöpferischen Sein darstellt, weshalb alles darin ersichtlich und der einzelne Geist ein Teil davon ist. Diese Vorstellung kann selbst den Menschen in eine solche Freude versetzen, die sich als Glückseligkeit oder Euphorie äußern kann. Und doch ist diese Gefühlswelt von einer starken, beruhigenden und friedfertigen Wahrnehmung geprägt, da sie das Vertrauen in die Schöpfung bei jedem Tun aufzeigt. Der Mensch also, der mit Gier und Wollust den irdischen Lockstoffen hinterher jagt, hat sich in eine Spirale der Abhängigkeiten begeben, die die irdische Welt präsentiert, die den Geist aber nicht bereichern kann, da sie nur die Kräfte zur Höchstleistung des Einzelnen vor Augen hat. Die geistige Leidenschaft jedoch sieht im Spiegel das gesamte Schöpfungsleben und ist sich gleichzeitig bewußt, eins mit ihm zu sein. Es braucht deshalb keine Einflüsse und Abhängigkeiten, damit sich Geist lebendig und eins mit dem All fühlt, sondern Geist geht in dieser Wahrheit mehr auf als alle Laster es jemals vermögen würden. Es sind immer die kleinen Dinge und auch jene, die eine breite Wirkungskraft entfalten. Es ist ein Salz in Gedanken, eine Melodie oder ein verzauberndes Blumenmeer, das sich vor den Augen des Betrachters in pures Glück verwandelt.
All dieses gibt es für kein Geld der Welt zu kaufen, sondern nur als Augenblick der Freude zu genießen. Möge der Menschheit dieses Prinzip alsbald wieder zu eigen werden.

Ich danke Dir!

Hashwala